Jürgen Koschel wird 75

Hamburg (fn-press). Am 9. August, wenn die Olympischen Spiele in Tokio gerade zu Ende gegangen sind, feiert Dressurausbilder Jürgen Koschel seinen 75. Geburtstag.

 

Die Spiele in Tokio sind bereits die achten, bei denen Jürgen Koschel als Trainer am Rand des Vierecks steht. Bereits 1984 begleitete er die Finnin Kyra Kyrklund und 1988 auch die finnische Mannschaft zu den Olympischen Spielen in Los Angeles beziehungsweise in Seoul. 1994 übernahm er das Training der spanischen Dressurreiter, die sich 1996 erstmals für Olympische Spiele qualifizieren konnten. Im Anschluss daran schlüpfte er in die Rolle des „Bondscoach“ in den Niederlanden und freute sich 2000 mit seinen Reitern über Mannschafts-Silber und Einzelgold für Anky van Grunsven in Sydney. 2002 folgte dann der Wechsel zu den Schweizern, die er zu den Olympischen Spielen in Athen 2004 begleitete. Wiederum zwei Jahre später waren es die Südkoreaner, denen Jürgen Koschel zu Mannschafts- und Einzelgold bei den Asian Games verhalf.

 

Im Januar 2007 übernahm Jürgen Koschel, der aus Hamburg stammt und mit seinem Sohn Christoph Koschel auf Hof Beckerode in Hagen a.T.W. einen internationalen Ausbildungs-und Turnierstall betreibt, das Dressurtraining der ständigen Reiter am Bundesleistungszentrum des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) und war gleichzeitig für die Soldaten der Sportfördergruppe der Bundeswehr zuständig. Bis 2016 fungierte er darüber hinaus als zuständiger Disziplintrainer für die Altersklasse U25, den Piaff-Förderpreis und die Perspektivgruppe Dressur und reiste 2012 als Heimtrainer von Kristina Sprehe zu den Olympischen Spielen in London. Vier Jahre später – und fünf Jahre vor den Olympischen Spielen in Tokio – waren es die Japaner, die vom Wissen und der Erfahrung Koschels profitierten und sich mit seiner Hilfe als Team für die Teilnahme an den Spielen in Rio empfehlen konnten. Zu dieser Zeit begann er bereits damit, die Vielseitigkeitsreiter beim Dressurtraining zu unterstützen. Erst waren es einige wenige, seit ist Jürgen Koschel offiziell als Spezialtrainer für die Vielseitigkeitskader im Einsatz. In dieser Funktion reist er nun auch zu seinen achten Olympischen Spielen.

 

Jürgen Koschel selbst zählt zu den wenigen Reitern, die sowohl im Springen wie auch in der Dressur Leistungsklasse 1 vorweisen können. Während seiner 25-jährigen aktiven Karriere stellte er über hundert Pferde im Turniersport vor und sammelte über 900 Siege und Platzierungen – von der Reitpferdeprüfung bis zum Grand Prix. Mit der Vorstellung der Stute Amica Farina beim Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurpferde 1997 verabschiete sich Jürgen Koschel aus dem aktiven Turniersport und gibt seither sein Wissen als Trainer weiter. Für seine Verdienste wurde er 2016 mit dem Deutschen Reiterkreuz in Silber der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ausgezeichnet.

 

PM

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