Olympische Spiele: „Wir haben ein absolutes Top-Team, auch wenn…“

Interview mit Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu

Die Olympischen Spiele in Paris starten am Freitag, 26. Juli, mit der Eröffnungsfeier. Während die Springreiter gemeinsam an der Eröffnungsfeier teilnehmen können, da ihre Wettbewerbe erst am Mittwoch, 31. Juli, starten, steht für die Vielseitigkeitsreiter direkt am ersten Tag auch schon die Verfassungsprüfung auf dem Programm. Die Dressurreiter werden die Eröffnungsfeier allerdings auch verpassen. Warum, das erklärt Bundestrainerin Monica Thedorescu im Interview:

 

Am Sonntag, 28. Juli, starten für Sie die olympischen Wettbewerbe mit der Verfassungsprüfung, aber Sie werden schon deutlich früher nach Frankreich reisen?Monica Theodorescu: Ja, wir sind jetzt in der Woche davor im Trainingslager in einer Anlage auf dem Land, die eine knappe Stunde Fahrtzeit von Versailles entfernt ist. Am 26. Juli stallen wir in Versailles ein, am Tag der Eröffnungsfeier, aber es ist nicht geplant, dass wir zur Eröffnungsfeier fahren. Das wäre ein Aufwand von sicher sieben bis neun Stunden und wir wären erst mitten in der Nacht wieder in unserem Quartier. Es wäre utopisch zu denken, dass man dann am nächsten Tag frisch und ausgeruht auf dem Venue trainieren kann. Deshalb haben wir die Eröffnung für uns leider absagen müssen.

 

Charakterisieren Sie kurz Ihr Olympia-Team?Monica Theodorescu: Ich denke, wir haben ein absolutes Top-Team, auch wenn wir nicht als Top-Favoriten an den Start gehen – das sind sicher die Briten. Auch aus Dänemark haben wir starke Konkurrenz zu erwarten. Das dürften die Hauptanwärter auf Mannschafts-Medaillen sein, aber ich bin sehr optimistisch mit unserem Team. Natürlich hat Isabell (Werth) die meiste Erfahrung, aber auch Jessica (von Bredow-Werndl) hat erfolgreiche Olympia- als auch Championats-Erfahrung und Frederic ist Berufsreiter, ebenfalls mit Championats-Erfahrung. Wir sind Titelverteidiger in der Mannschaft und der Einzelwertung. In Paris wird es absolut von der Tagesform eines jeden abhängen, da alle drei Ergebnisse zählen. Es gibt kein Streichergebnis. Es sind Ihre dritten Olympischen Spiele als Bundestrainerin, dreimal sind Sie selbst bei Olympia geritten, einmal waren Sie als Reservereiterin dabei. Hilft Ihnen diese enorme Olympia-Routine?Monica Theodorescu: Ja, unbedingt. Die Erfahrung, selbst bei Olympischen Spielen eingeritten zu sein und zum Erfolg beigetragen zu haben, ist sehr nützlich. Ich kenne die Abläufe und kann Sicherheit geben.Olympia in Paris – so nah haben Sie es bei Ihren bisherigen sieben Olympischen Spielen noch nie gehabt…Monica Theodorescu: Ja, das stimmt. Ich freue mich sehr, dass wir die Olympischen Spiele so nah in Europa haben. Von den Bildern wird es, denke ich, eine sehr schöne Kulisse und das Pariser Flair wird sicher zur Geltung kommen. Ich freue mich auf unser Team und auf die zwei Wochen, die wir gemeinsam in Frankreich erleben werden. Und wir hoffen sehr auf die Unterstützung von zu Hause, von Freunden und Fans. Nur wenige werden anreisen oder haben überhaupt Karten bekommen, es gibt dieses Mal keine Reise der Persönlichen Mitglieder, was ich sehr schade finde. Die ganze Thematik ums Ticketing war ja sehr schwierig und teuer. Das ist besonders traurig, weil wir Olympia so nah haben und trotzdem nur relativ wenige deutsche Fans vor Ort sein können.

 

Das Interview führte Kim Kreling für das PM-Forum, dem Mitgliedermagazin der Persönlichen Mitglieder der FN.

 

Wer für die deutsche Dressur-Mannschaft in Paris an den Start geht, Infos zu den Reitern, den Zeitplan und mehr zu den Olympischen Spielen gibt es unter www.pferd-aktuell.de/paris2024

 

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