In Ausgabe 12 hatten wir zu einer ganz besonderen Aktion aufgerufen. Unter der Schlagzeile „Titelheld gesucht“ konnten sich BAYERNS PFERDE-Leserinnen und Leser für den wohl prominentesten Platz in unserem Magazin bewerben. Die Idee gefiel vielen und Hunderte von Bewerbungen strömten in unser E-Mail-Postfach. Vielen Dank dafür! Wir haben jede einzelne E-Mail gelesen und hatten dabei einige Gründe zum Schmunzeln, zum Mitfühlen, zum Nachdenken.
Nur schwer konnten wir uns für einen Gewinner entscheiden, doch eine Bewerbung stach uns doch besonders ins Auge. Es war die von Alexandra Welk, die Ihnen mit ihrem Davicii F nun auch auf dem Cover entgegengaloppiert. Haben Sie der jungen Springreiterin aus Gmund angesehen, dass sie nur eine funktionsfähige Hand besitzt? Wir zunächst auch nicht. Als wir mit Alexandra Welk Kontakt aufnahmen, lernten wir eine aufgeschlossene, lebenslustige Springreiterin kennen. Seit ihrer Geburt fehlt der 26-Jährigen die linke Hand. Doch das bremst sie keineswegs aus. Als Jugendliche war Alexandra Welk im Landesponykader und nahm erfolgreich an Meisterschaften teil. Ihren Schimmel Davicii F hat sie selbst von ersten Sprüngen zu Siegen und Platzierungen in Springpferdeprüfungen geführt, den selbstgezogenen Cecil reitet sie aktuell selber an. Für uns ist Alexandra Welk ein Vorbild, das Leben so zu nehmen, wie es ist, und das Beste daraus zu machen. Und deshalb hat sie sich den Platz auf unserem Titel wahrlich verdient.
Man kann es schaffen, trotz Handicap. Dazu passt auch unsere Hintergrund-Geschichte „Das Glück der Erde“, für die unser Redakteur Roland Kern und unsere Fotografin Doris Matthaes den Ugenhof in Herbrechtingen besucht haben. Dort bereiten sich aktuell vier Talente aus Baden-Württemberg und Bayern auf die „Special Olympics“ vor, den wohl größten Wettkampf für Reiter mit geistiger Behinderung. Im Juni wird es in Berlin aber um viel mehr als nur Medaillen gehen, Pferde machen das Leben der Reiterinnen und Reiter leichter und reicher. Das sollten auch wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen. Viel zu oft vergessen wir leider, warum wir überhaupt so viel Zeit und Geld in unser Hobby stecken, warum wir einen Beruf mit Pferden ausüben, warum wir dafür kämpfen, dass Reit- und Turniersport in der Gesellschaft ihren Stellenwert erhalten.
Mehr über Alexandra Welk und auch die Reiterinnen und Reiter vom Ugenhof lesen Sie in der neuen Ausgabe von BAYERNS PFERDE, die am Freitag im Handel erscheint. Selbstverständlich haben wir noch viele weitere Themen für Sie vorbereitet. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
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Herzliche Grüße
Ihre Ann-Kathrin Brodbeck
Redaktionsleitung BAYERNS PFERDE Zucht + Sport