VZAP - Spannendes Projekt der Araber-Züchter zum “Stutenadel”

Foto: Der VZAP e.V. hat die Stutenlinien seiner Züchter/innen gruppiert und die Herkunft auf berühmte europäische Araberzuchten erfasst - Fotograf: VZAP

Foto: Der VZAP e.V. hat die Stutenlinien seiner Züchter/innen gruppiert und die Herkunft auf berühmte europäische Araberzuchten erfasst - Fotograf: VZAP

(Seelze) All Nations Cup in Aachen, Arabisches Wochenende in Darmstadt-Kranichstein und ein ungewöhnliches neues Projekt: Der VZAP e.V. hat eine kurze Bilanz gezogen, den Blick aber vor allem Richtung Zukunft gerichtet. Die Aufmerksamkeit gilt dabei den arabischen Stutenlinien im VZAP und deren Herkunft. Und die reicht zum Teil 200 Jahre zurück und hat ihre Wurzeln in ganz Europa.

 

Manfred Jedzini, Vorsitzender des VZAP e.V., hat ein Stichwort dafür: europäische “Kultur-Araber”, denn in Europa hat sich die Zucht der arabischen Pferde eigenständig entwickelt und folgt auch eigenen Kriterien. Dafür hat sich der Vorsitzende in Zuchtbücher vertieft. “Meine Idee war es, unseren Mitgliedern und Züchtern alle weit zurück reichenden Informationen zur Herkunft ihrer Stuten verfügbar zu machen”, so Manfred Jedzini, “vor allem aber auch die Stutenbesitzer und -Züchter untereinander gut zu vernetzen.”  Kommunikation, sich austauschen, das sei der Schlüssel zum Fortschritt, sind sich Zuchtleiterin Anja Daniels und der VZAP-Vorstand einig und verhindere eine Abschottung.

 

Arabische Hengste und Stuten nach Europa zu importieren, war vor 200 und mehr Jahren ein sehr aufwendiges Unterfangen. Gleichwohl konnten sich in nahezu ganz Europa diese Pferde etablieren. Auch, weil sie zur Veredlung der warmblütigen Pferderassen eingesetzt wurden. Arabische Pferde sind bekannt für ihre gesundheitliche Härte und Widerstandskraft, vor allem aber auch für ihre Menschenbezogenheit und Intelligenz. In Europa entwickelten sich in der Folge Linien wie z.B. Pompadour in Frankreich, Babolna in Polen oder die berühmte Weil-Marbacher Vollblut-Araber-Zucht, die noch heute im HuLG Marbach sorgfältig gepflegt wird.

 

“Das Wissen darum, woher die eigenen Stuten ursprünglich stammen, wollen wir bereitstellen”, so Manfred Jedzini, der die im VZAP geführten Stuten ihrer “Gruppenzugehörigkeit” entsprechend sortiert hat. “Generell wissen in Europa auch nicht alle Halter von Arabischen Stuten, was sie da tatsächlich im Stall stehen haben”, hat Jedzini im Ausland beobachtet.

 

Ziel ist dabei auch, den Zuchtfortschritt zu befördern, Bluteinflüsse zu benennen und zu nutzen. Gesundheit, korrektes Gebäude und Fundament stehen dafür im Mittelpunkt. Das, was sich in Europa in der Araber-Zucht entwickelt hat, hat in den Ursprungs-Ländern schon Interesse geweckt. Vor rund 30 Jahren begann der Import von in Europa gezogenen Arabischen Pferden in die Ursprungsländer. “Die Zuchtziele sind im Mittleren Osten allerdings etwas anders als in Europa. Hier bei uns liegt der Fokus auf Gebrauchspferden und dafür sind andere Kriterien entscheidender”, skizziert Manfred Jedzini die Unterschiede.

 

Beifall für die Strategie kam unlängst auch aus England. Für das Deutsche Zuchtchampionat im Rahmen des Arabischen Wochenendes mit Körung, Schaubildern und Sport. Zuchtrichterin Emma Maxwell aus England war erstmals in die Championats-Kommission eingebunden und gratulierte dem VZAP unumwunden - es sei der “right way”.

 

Das belegen auch Zahlen - langsam aber stetig wachsen die Teilnehmerzahlen am Turnier mit Dressur, Springen und Westernprüfungen, dass parallel zum globalen All Nations Cup im September in Aachen stattfindet. Gute Noten bekam auch das Arabische Wochenende in Darmstadt-Kranichstein, das sich zu einem beliebten Treffpunkt für Züchter/innen, Fans und Interessenten des Arabischen Pferdes entwickelt hat. Kurzbilanz beim VZAP also gut - Planungen für 2026 in vollem Gang. Wer mehr wissen möchte, kann den VZAP e.V. auch bei der Passion Pferd vom 4. - 7. Dezember auf dem Messegelände Hannover am Stand A58 in Halle 023 treffen.

 

PM

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