Eventing Marbach (Internationale Marbacher Vielseitigkeit) 15. bis 18. Mai 2025 - „Course Walk Marbach“

Nach unserem gestrigen Auftakt verraten uns heute Anne-Mette Binder und Christian Steiner, was Marbach so attraktiv macht und was sich im Bereich "Sicherheit im Busch" in den letzten Jahren getan hat:
 
CWM 2025: Ihr seid beide nun zum wiederholten Mal bei uns in Marbach zu Gast bzw. im Einsatz. Warum kommt Ihr gerne hierher, welche Vorzüge hat der Veranstaltungsort für Euch?

Anne-Mette Binder: Ich finde, Marbach verbindet professionelles Turniermanagement mit freundlicher und herzlicher Atmosphäre in einen fantastischen Rahmen. Und wenn man aus Dänemark kommt, freue ich mich immer, ein paar Berge zu sehen.

Christian Steiner: Marbach hat einen ganz besonderen, familiären Charme und es wird hochprofessionell Top-Pferdesport organisiert und ausgetragen. Es gehen viele der besten Reiter-Pferdepaare Europas an den Start. Das Dressur- und Springstadion bietet hervorragende Bedingungen für Pferd und Reiter, ist zuschauerfreundlich und nicht zuletzt aufgrund des hügeligen Verlaufes ist die Geländeprüfung sehr entscheidend für das Endergebnis.
 
CWM 2025: Welche signifikante Entwicklung – auch in puncto Sicherheit für Pferd und Reiter - hat der internationale Vielseitigkeitssport in den letzten Jahren aus Eurer Sicht genommen? Wo gab es bereits Fortschritte, wo könnte noch „nachgelegt“ werden?

Anne-Mette Binder: Generell hat sich das Geländedesign über die letzten Jahre deutlich weiterentwickelt, die Sicherheit spielt bei der Konstruktion der Hindernisse und deren Platzierung im Gelände eine entscheidende Rolle. Insbesondere die Entwicklung und Weiterentwicklung der sogenannten MIM-Hindernisse, die im Fall, dass ein Pferd hart anschlägt, nachgeben, hat viel für die Sicherheit unseres Sports getan. Außerdem werden alle Ergebnisse von FEI-Events von einer Risc Management Stearing Group analysiert. Sollten außergewöhnliche Vorfälle registriert werden, werden diese weiter bearbeitet.

Christian Steiner: Unser Sport hat sich in den letzten 15-20 Jahren enorm verändert - vor allem im Bereich Sicherheit und Pferdewohl hat er sich deutlich verbessert! So muss z.B. vom TD nach jedem Turnier von jedem einzelnen Sturz ein genaues Protokoll, in dem die Umstände, die zum Sturz führten, detailliert geführt werden. Das wird dann an FEI Eventing und das Risk Management Team, das alle Stürze analysiert, geschickt. Dadurch werden der Geländebau, die Position der Sprünge im Gelände, die Bauweise und Form der Hindernisse u.v.m. laufend verbessert. Die zu erstellenden Berichte und Analysen sind für alle Beteiligten aufwändig, aber unbedingt notwendig! Zusätzlich wurde sehr viel Zeit und Geld in die Entwicklung von Sollbruchstellen bei den festen Geländesprüngen investiert, um das Risiko insgesamt, die Anzahl der Stürze, v.a. der Rotationsstürze, von Pferd und Reiter zu minimieren. Das meistverbreitete und vielen bekannte System sind die MIMs und PINs. Alle Maßnahmen führten zu einer deutlichen Verbesserung der Sicherheit und signifikanten Reduktion von Pferdestürzen und schweren Unfällen.

„Nachlegen“ könnten manche Reiter:innen, indem sie ihre eigenen Fähigkeiten, den tatsächlichen Ausbildungsstand ihrer Pferde sowie ihre Kondition realistisch einschätzen und nicht zu früh in der nächst höhere Kategorie starten, obwohl sie dafür ihr MER (Minimum Eligibility Requirement) – die minimalen Anforderungen für die Startberechtigung in der nächst höheren Klasse – erreicht haben. Auch hier sind wir als Offizielle verpflichtet, mutig einzugreifen und offensichtlich überforderte Paare während der Prüfung aus dem Bewerb zu nehmen, was seit den letzten Jahren auch zunehmend gemacht wird.
 
***Morgen dreht sich zum Finale alles rund um das Thema „alternative Prüfungsformate“ und die Nachwuchssorgen von Offiziellen - bleibt also dran!***
 
Quelle: Offizielle facebook-Seite der Internationalen Marbacher Vielseitigkeit

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