„Das Reiten macht mir noch immer Spaß“ – Ludger Beerbaum im Interview

Foto: Ludger Beerbaum - Fotograf: Thomas Hellmann

Foto: Ludger Beerbaum - Fotograf: Thomas Hellmann

Hamburg – Den Start bei der Longines Global Champions Tour of Hamburg hat er sich bei seinem Team im heimischen Riesenbeck erhaschen müssen, denn dort läuft die Vorbereitung für das Longines FEI Jumping European Championship, die Europameisterschaften im Springreiten. Wie es ist, zwischen seiner Rolle als einer der besten Springreiter der Welt, Trainer und Veranstalter von internationalen Turnieren und Championaten hin und her zu springen und was er am allerliebsten tut, hat er im Interview verraten.

 

Sie sind mit einer erst neunjährigen Stute im GCL Team-Wettbewerb gestartet und hatten in der ersten Runde keine Fehler. Was ist das für ein Pferd?
Ludger Beerbaum
: Mila ist seit vierjährig bei uns im Stall. Einer meiner Mitarbeiter, Tadahiro Hayashi, hat sie ausgebildet und bis siebenjährig geritten. Meinen ersten Start mit ihr hatte ich übrigens vor zwei Jahren hier in Hamburg, da ist mir der Zügel gerissen und ich musste abspringen. (lacht) Sie liefert viele Nullrunden und ist ein richtig gutes Pferd. Sie ist sehr sensibel und ich hoffe, dass ich sie in Aachen reiten kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie nächstes Jahr auch für ein Championat in Frage käme – dann aber sicher nicht mit mir im Sattel. Aber im Moment macht sie mir richtig Spaß.
 
Ein Spaßmacher scheint auch Comme le pere zu sein, den sie hier in der FUNDIS Youngster Tour geritten haben, er hat in der Abteilung der Siebenjährigen eine Prüfung gewonnen.
Ludger Beerbaum
: Ja, absolut. Er wurde tatsächlich von Isabell Werth entdeckt. Sie war eigentlich mit unserer Mäzenin Madeleine Winter-Schulze unterwegs, um sich bei einer Vorauswahl zur Körung ein Dressurpferd anzugucken. Dann hat sie Comme le pere gesehen und die beiden haben den Züchter angesprochen. Mein Mitarbeiter Christian Kukuk hat ihn bisher geritten, auch bei den Bundeschampionaten, er hat ihn hervorragend ausgebildet und ich ernte jetzt ein bisschen seine Früchte, muss ich gestehen. Der Hengst kommt aus einem unheimlich guten Stutenstamm und stammt ab von Marcus Ehnings Comme il faut. Der wird übrigens nächste Woche beim Longines FEI Jumping European Championship bei uns in Riesenbeck aus dem Sport verabschiedet.
 
Gelungene Überleitung: Ab kommende Woche wechseln sie die Perspektive und sind dann nicht Teilnehmer, sondern Veranstalter. Wie geht das, jetzt noch reiten und parallel alles für eine Europameisterschaft herrichten?
Ludger Beerbaum
: Ich kann mich zu Hause auf ein tolles Team verlassen. Aber weil ich weiß, dass ich nächste Woche sicher gar nicht zum Reiten komme, war das der Deal mit meinem Team, dass ich Hamburg reiten kann – nicht zuletzt, um auch das Team Berlin Eagles im GCL Team-Wettbewerb zu unterstützen. Ich genieße das Turnier gerade sehr, bevor es nächste Woche bei uns losgeht. Aber auch darauf freue ich mich natürlich.
 
Sie haben selbst an elf Europameisterschaften teilgenommen. Was hat sich denn in dieser Zeit auf Turnieren dieses Niveaus verändert?
Ludger Beerbaum
: Die Leistungsdichte ist viel größer geworden und auch die Ansprüche an die Bedingungen – aber das finde ich durchaus positiv, dass es da einen gesunden Wettbewerb unter den Veranstaltern gibt. Unser Ziel ist es, am Sonntag nach der Entscheidung der EM auf eine tolle Turnierwoche zurückzublicken.
 
Aber was machen Sie denn nun lieber: veranstalten oder selber reiten?
Ludger Beerbaum
: Klar: Am liebsten reite ich. Eine Mila oder auch ein solches Pferd wie Comme le pere mit dieser Perspektive herauszubringen macht mir sehr viel Spaß!

 

Resttickets können noch in allen Kategorien an der Tageskasse am Haupteingang „Jürgensallee“ erworben werden. Teil des Hygienekonzepts ist, dass Besucher (ab sechs Jahren) die GGG-Regel einhalten müssen, also vorweisen müssen, ob sie negativ getestet, genesen oder geimpft sind. Ein entsprechender Nachweis (Papier oder digital) ist am Einlass vorzuzeigen. Die dringende Bitte an alle Besucher: Bitte testen Sie sich, bevor Sie zum Turniergelände aufbrechen. Schnelltests sind 24 Stunden gültig, PCR-Tests 48 Stunden. Am Turniergelände wird es auch eine Teststelle geben, dort werden die Schnelltests 29,- Euro kosten.
Infos zum Turnier gibt es auf www.engarde.de.

 

TV-Zeiten:
Der NDR und die ARD übertragen im TV beziehungsweise im Stream zahlreiche Prüfungen:
Samstag, 28. August – 10.10 bis 12.32 Uhr, Livestream, NDR.de
Mercedes-Benz Preis von Hamburg und zweite Runde des GCL Team-Wettbewerbs
Samstag, 28. August – 14.00 bis 16.00 Uhr, Sportclub Live Reiten, NDR
Longines Global Champions Tour Grand Prix of Hamburg
Sonntag, 29. August – 13.55 bis ca. 16.15 Uhr, Livestream, Sportschau.de
Sonntag, 29. August – 14.15 bis ca. 16.00 Uhr, Sportschau, ARD IDEE KAFFE Championat von Hamburg

 

Außerdem überträgt GC-TV unter gctv.gcglobalchampions.com und ClipMyHorse.tv alle Prüfungen im Stream.

 

PM

 

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