Kaltblutzüchter für ihren Beitrag zur Erhaltung einheimischer Nutztierrassen geehrt

Drei Zuchtstätten ausgezeichnet

Im Rahmen der FN-Bundeskaltblutschau in Berlin hat das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) in Kooperation mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) die Zuchtstätten Familie zum Berge-Utspann GmbH & Co KG, die Kaltblutzucht Faßbender sowie die Zuchtgemeinschaft Meyer zu Hücker für ihren Beitrag zur Erhaltung der einheimischen Nutztierrassen geehrt. Von den von ihnen gezüchteten Hengsten der gefährdeten Rassen „Rheinisch Deutsches Kaltblut“ und „Schleswiger Kaltblut“ konnte bereits Sperma in der Deutschen Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere eingelagert werden.

 

Die Kryokonservierung von vermehrungsfähigem Material gefährdeter einheimischer Nutztierrassen, wie zum Beispiel in Form von Sperma, ist ein essentieller Teil der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen. Das in der Deutschen Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere eingelagerte Material wird sicher für die Zukunft aufbewahrt und kann im Falle von Seuchenereignissen o.ä. dazu beitragen, den Bestand einer Rasse wiederaufzubauen. Außerdem kann das eingelagerte Material auch in die Zuchtpopulationen zurückgeführt werden, um die genetische Vielfalt innerhalb der Rassen zu erhalten.

 

HintergrundDas für die Erhaltung einheimischer und gefährdeter Nutztierrassen maßgeblich verantwortliche „Nationale Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltiger Nutzung Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland“, das 2003 in seiner ersten Version von der Agrarministerkonferenz verabschiedet wurde, sieht zwei Formen der Erhaltung tiergenetischer Ressourcen vor. Neben der in-situ Erhaltung, die eine Erhaltung von Tieren innerhalb ihrer natürlichen Haltungsumgebung vorsieht (bei landwirtschaftlichen Nutztieren sind dies landwirtschaftliche Betriebe) sieht das Fachprogramm auch eine ex-situ Erhaltung, also eine Erhaltung außerhalb der natürlichen Haltungsumgebung der Tiere, vor. Diese kann ex-situ in-vitro im Rahmen der Kryokonservierung von vermehrungsfähigem Material geschehen, wie sie in der Deutschen Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere praktiziert wird.

 

Die Deutsche Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere wurde 2016 im Rahmen einer Bund-Länder-Vereinbarung gegründet und ist am Institut für Nutztiergenetik des Friedrich-Loeffler-Instituts in Mariensee angesiedelt. Das Leitungsgremium der Genbank setzt sich neben der Geschäftsführung aus Vertretern von Bund und Ländern zusammen. Die Geschäftsstelle des Leitungsgremiums liegt beim Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Bundesanstaltung für Landwirtschaft und Ernährung/fn-press/Hb

 

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