Foto: Laura Collett - Fotograf: Thomas
Die von Mike Etherington-Smith designte Fünf-Sterne- Geländestrecke war kein „Spaziergang im Park“, sondern forderte Präzision und Konzentration. Insbesondere die Longines Kombination im Stadion wurde zur Herausforderung für mehrere Starterpaare und beeinflusste das Klassement maßgeblich.
Nach einer flüssigen Runde mit Hester zu Beginn des Geländetages (35,1/Rang 5) ließen Laura Collett (GBR) und London 52 keinen Zweifel an ihrer herausragenden Form und behaupteten ihre Führung auch nach dem Gelände der Longines CCI5*-L mit einer fehlerfreien Runde innerhalb der erlaubten Zeit (25,4).
Im Ziel war die hocherfahrene Amazone den Freudentränen nahe: „Ich bin absolut begeistert. Meine beiden Pferde waren perfekt. Sie sind ganz unterschiedlich, aber beide lieben ihren Job und es ist eine absolute Ehre, sie reiten zu dürfen. Mit London genieße ich jeden gemeinsamen Moment. Er ist mir nichts schuldig und hat während seiner Karriere so phänomenal viel geleistet - die Orte, an die er mich gebracht hat, die Dinge, die wir gemeinsam erreicht haben. Er ist einfach etwas ganz Besonderes. Was auch immer morgen passiert, er ist mein Pferd des Lebens.“
Als letzte Starterin der Longines CCI5*-L Geländeprüfung gingen Ros Canter und Izilot DHI (GBR) auf den 6289 Meter langen Kurs. Das Paar ließ den Parcours wie eine Stilprüfung aussehen und rangiert vor dem abschließenden Springen mit 28,8 Punkten auf Platz zwei. Ihrem Dressurergebnis fügten sie lediglich 2,8 für Überschreiten der erlaubten Zeit hinzu: "Ich bin absolut begeistert. Izilot war so
routiniert da draußen. Er war heute Morgen ein bisschen guckig, da bin ich kurz nervös geworden. Sobald er jedoch seine Aufgabe kennt und die Linie zum Sprung sieht, weiß er zu 100 Prozent was er zu tun hat. Er war einfach fantastisch.
Die Strecke war echt herausfordernd und ich glaube, von einigen Leuten wurde die Strecke im Vorfeld auch unterschätzt, wie anspruchsvoll die einzelnen Komplexe sind.“
Samantha Lissington (NZL) und Ricker Ridge Sooty bewältigten den anspruchsvollen Fünf-Sterne-Kurs ebenfalls bravourös und addierten lediglich 0.4 Punkte zu ihrem Dressurergebnis. Mit 29,3 Punkten liegt das Paar momentan auf dem dritten Platz:
„Ich bin so glücklich und so stolz auf mein Pferd. Er ist wirklich ein Champion. Er ist so klein und kompakt – und ist heute einfach über sich hinausgewachsen. Ich habe mir heute Morgen die Kombination im Stadion angeschaut. Bei den ersten Reitern sah noch alles super aus. Doch dann gab es dort einige Fehler – und das war nicht gerade förderlich für mein Selbstvertrauen. Mir war klar, dass ich sehr engagiert reiten und flexibel entscheiden muss, ob ich mit einem oder zwei Galoppsprüngen reite – aus dem Bauch heraus und mit Gefühl Das habe ich getan und Ich habe mich immer wieder gefragt, was ich tun soll. Es ist so unglaublich toll, in Luhmühlen zu reiten.“
Bei Malin Hansen-Hotopp (GER) und Carlitos Quidditsch K löste sich am Einsprung zum Meßmer Teich ein MIM-System, insgesamt addierte das Paar 12,6 Punkte zum Dressurergebnis (41,5). Damit liegt das Paar derzeit auf dem 12. Platz: „Es hat richtig Spaß gemacht! Ich habe mir vorgenommen, das Dressurergebnis aus meinem Kopf zu streichen, damit ich nur nach Gefühl reite. Es war toll, er war bis zum Schluss topfit. Mit dem ausgelösten Mim ist es natürlich schade, das ist uns bislang noch nie passiert. Ich schaue mir das später an, um es zu analysieren, aber er springt manchmal ein wenig gerade, dort hätte ich ihn vielleicht ein wenig runder machen müssen. Letztendlich war er so sicher überall und ich konnte so reiten wie ich wollte. Er ist einfach ein wahnsinnig tolles Pferd.“
Glücklich im Ziel war auch der zweite deutsche Reiter in der Fünf-Sterne- Prüfung. Arne Bergendahl (GER) und Luthien liegen nach den Geländetag auf Platz 16 (46,7): „Ich bin sehr zufrieden. Es hat richtig Spaß gemacht. Es war unsere vierte Fünf-Sterne Prüfung und es war ein absolut tolles Gefühl. Im Vorfeld habe ich mir viele Gedanken über die Irish Bank gemacht. Aber es ließ sich superflüssig reiten. Das ganze Kopfzerbrechen war also umsonst.“
PM