FEI: Mehrere Championate bis 2024 vergeben

Herning wird 2022 Austragungsort von Weltmeisterschaften in vier Disziplinen / Leipzig erhält multidisziplinäres Weltcup-Finale 2022

 

Moskau/RUS (fn-press). Zum Auftakt der Generalversammlung des Weltreiterverbandes FEI in Moskau/RUS hat das FEI-Board die Austragungsorte mehrerer Championate vergeben. Demnach wird es 2022 erstmals seit 1990 keine Weltreiterspiele geben. Stattdessen werden die Weltmeisterschaften in den acht Pferdesportdisziplinen an unterschiedlichen Orten ausgetragen. Zudem wird Leipzig nach 2011 im Jahr 2022 erneut Austragungsort der Weltcup-Finals in vier Disziplinen.

 

Die dänische Stadt Herning wird von 6. bis 14. August 2022 Schauplatz der Weltmeisterschaften in Springen, Dressur, Para-Dressur und Voltigieren. Die Vielseitigkeitsreiter ermitteln ihre Weltmeister von 14. bis 18. September in Pratoni del Vivaro/ITA. Dort wird eine Woche später auch die WM der Fahrer ausgerichtet (21. bis 25. September). Für die Disziplinen Springen, Dressur, Para-Dressur und Vielseitigkeit zählen die beiden Events auch als Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris/FRA.

 

Seit 1990 hatte die FEI im Vierjahres-Rhythmus Weltreiterspiele vergeben. Über die Zukunft dieses Modells, bei dem innerhalb von zwei Wochen Weltmeisterschaften in acht Pferdesport-Disziplinen an einem Ort ausgetragen werden, wurde bereits während und nach der letzten Ausgabe in Tryon 2018 diskutiert. Der Veranstalter und auch die FEI waren in die Kritik geraten, da vor Ort organisatorisches Chaos herrschte. Aufgrund des Mangels an Bewerbern hatte die FEI anschließend beschlossen, die Bewerbungsphase für die Weltmeisterschaften 2022 erneut zu öffnen und Veranstaltern die Möglichkeit zu geben, sich für die Austragung von Weltmeisterschaften in einzelnen Disziplinen zu bewerben.

 

»Als wir den Bewerbungsprozess für die FEI-Weltmeisterschaften 2022 für einzel- und multidisziplinäre Ausschreibungen eröffneten, war es unsere Absicht, Veranstaltungen zu organisieren, die überschaubarer und nachhaltiger an bewährten Orten stattfinden«, sagte FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibáñez. »Mit der Vergabe dieser multidisziplinären Meisterschaften an Herning und Pratoni del Vivaro arbeiten wir mit Gastgebern zusammen, die bereits über die notwendige Erfahrung und Infrastruktur verfügen, um Meisterschaften im Pferdesport auf Weltklasse-Niveau zu organisieren.«

 

Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei, begrüßte einerseits die Entscheidung der FEI, bedauerte aber auch das vorläufige Ende der Weltreiterspiele: »Die Weltreiterspiele haben bisher alle Veranstalter, bis auf Aachen, an den Rand und darüber hinaus des finanziell und organisatorisch Machbaren gestellt. Es ist deshalb nachvollziehbar, dass die FEI nun WM-Ausrichtern mehr Gestaltungsspielraum lässt. Aber gerade für die nicht-olympischen Disziplinen waren die Weltreiterspiele die Plattform schlechthin, um Aufmerksamkeit für ihre Sportart zu bekommen, wie sie sie sonst nie haben.«

 

Das FEI-Board beschloss einstimmig, dass die Entscheidung über die Weltmeisterschaften in Distanzreiten und Reining bis zum Ergebnis der Diskussionen über die Zukunft beider Disziplinen im Rahmen der Generalversammlung am 18. November und der Abstimmung am 19. November verschoben werden soll.

 

Para-Fahren in Schildau, Springen, Dressur, Voltigieren und Fahren in Leipzig

 

Des Weiteren vergab das Board die WM der Para-Fahrer 2020, der Jungen Dressurpferde 2021 bis 2023 und die Weltcup-Finals bis zum Jahr 2024. Demnach kehrt das Weltcup-Finale der Dressur- und Springreiter sowie Voltigierer und Vierspänner-Fahrer 2022 nach Leipzig zurück, wo es bereits 2011 stattgefunden hat. Von 6. bis 10. April werden dort die Hallen-Champions in vier Disziplinen ermittelt.

 

Von 12. bis 16. April 2023 kehrt das Weltcup-Finale der Dressur- und Springreiter nach Omaha in den USA zurück. Ein Jahr später wird erstmals die Saudi-Arabische Hauptstadt Riad Austragungsort des Weltcup-Finals in Dressur und Springen. Die Vierspänner-Fahrer werden ihre Hallen-Champions in beiden Jahren im französischen Bordeaux ermitteln, und zwar von 2. bis 5. Februar 2023 sowie von 1. bis 4. Februar 2024. Der Bewerbungsprozess für das Weltcup-Finale der Voltigierer 2023 und 2024 wird neu eröffnet.

 

Die Para-Fahrer tragen von 6. bis 9. August 2020 ihre Weltmeisterschaften im sächsischen Schildau aus. Außerdem kehrt die Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde, nachdem sie 2020 in Verden stattfinden wird, für drei Jahre wieder ins niederländische Ermelo zurück. Die Austragungsdaten sind jeweils das erste oder zweite August-Wochenende. jbc

 

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