DSP-Stutenchampionate: Schärpen für Töchter von Chardonnay und Zackerey

Foto: Siegerstuten, mit Züchtern, Sponsoren und den beiden Ehrenpreisen für die Siegerstuten - Fotograf: Hubert Fischer

Foto: Siegerstuten, mit Züchtern, Sponsoren und den beiden Ehrenpreisen für die Siegerstuten - Fotograf: Hubert Fischer

Tänzerinnen auf der Dreiecksbahn, wahre Flummis im Parcours, eine wunderschöne Kulisse und beste Bedingungen auf dem Laufsteg, dazu kompetente Richter und spektakuläre Ehrenpreise – all das boten die DSP- Stutenchampionate 2025, eingebettet in das Reitsportfestival auf dem Waldhauser Hof in Sauerlach vor den Toren Münchens. Eine Tochter des Chardonnay wurde zur Gesamtsiegerin der springbetont gezogenen Stuten gekürt, Zackerey stelle die DSP-Queen der Dressurstuten.

 

Grandioser Gastgeber, Pferdewirtschaftsmeister, im Dressursattel international bis Grand Prix und im Springsattel bis zur schweren Klasse erfolgreich und nun auch noch Championatsrichter – Uwe Schwanz hat viele Talente. Der Hausherr des Waldhauser Hofes, auf dem die DSP-Stutenchampionate zum zweiten Mal zu Gast waren, war einer der beiden Juroren dieser Championate. An seiner Seite ein weiterer Hochkaräter in Sachen Sport, Zucht und Ausbildung: Uwe Hannöver, der keine Stunde Fahrzeit von Schwanz‘ Geburtsort Bremen, im niedersächsischen Garrel im Oldenburger Münsterland zuhause ist. Auch der Norddeutsche ist bei der DSP-Community bekannt und beliebt: Pro Jahrgang werden ihm rund 30 Hengste zur Vorbereitung auf Körplätze anvertraut, gerne auch für die DSP-Hengsttage in München-Riem. In bester Erinnerung ist beispielsweise der Springsieger der DSP-Körung im Januar dieses Jahres, der ebenso auf seinen großen Auftritt von Hannövers Team vorbereitet und von ihm auf der Olympia-Reitanlage präsentiert worden war wie zwei weitere Springhengste des Prämienlots.

 

Zur DSP-Stutenchampionesse Springen kürte das „Uwe-Duo“ Tryis, die Klassensiegerin der Vierjährigen. Die Fuchsstute ist eine Tochter von Max Kühners Erfolgspferd Chardonnay, mit dem der Starnberger unter anderem 2018 Sechster der Weltreiterspiele in Tryon/USA war. Ihre Mutter ist eine Tochter des einstigen Oldenburger Spring- Körsiegers Coupe Gold aus einer Tochter des EM Bronzemedaillengewinners von 2009 Asti Spumante, einst Aushängeschild des bayerischen Haupt- und Landgestüts Schwaiganger. Internationale Sporterfolge mit Bezug zu Bayern – das scheint das Erfolgsrezept des Zuchthofs Wimmer im niederbayerischen Arnstorf, wo Triys geboren wurde, zu sein. „Ein Springpferd, das man sich in den schwersten Parcours vorstellen kann“, kommentierte Uwe Hannöver. „Sie war für uns die unangefochtene Siegerin.“ 8,25 war die Endnote für Triys, die insbesondere in den Kriterien Übersicht/Vorsicht (9,5) sowie Vermögen und Manier (je 9,0) glänzte.

 

Siegerin in der Klasse der Dreijährigen wurde mit 8,0833 Princess, eine Tochter des C-Kathou S, der in den Niederlanden gezogen wurde, nur einige Zeit über den Holsteiner Verband hierzulande zur Verfügung stand und mit Jesse Luther schon als 7-Jähriger internationale Erfolge in 1,30m-Parcours feiern konnte. Otto und Florian Stumbeck aus Unterwössen im Chiemgau sind Züchter, Besitzerin ist Christina Jungwirth aus Windorf in Niederbayern. Die Stute punktete nicht nur in Sachen Manier und Vermögen (je 8,0), sondern auch in puncto Optik und Bewegungsqualität – für Rasse-/Geschlechtstyp, Gesamteindruck, Schritt und Trab wurde jeweils die 8,5 vergeben.

 

„Eine Stute, die sich auch zu bewegen weiß“, so Uwe Hannöver, der vor allem die Stärke der Hinterhand lobte. Noch höhere Springnoten, so der Richter, hätten einige Fehler verhindert. Da war Princess übrigens in guter Gesellschaft – die großzügig bemessene Springhalle mit Zuschauern auf der Tribüne stellte einige der jungen Damen vor Herausforderungen.

 

Derartige Probleme hatten ihre aufs Viereck spezialisierten Kolleginnen, die lediglich an der Hand auf der auf dem Rasenspringplatz aufgebauten Dreiecksbahn präsentiert wurden, nicht. Zumal für einige von ihnen diese Art Auftritt kein Neuland war. Die dreijährige Dressursiegerin Zoraya beispielsweise trabte bereits rund sechs Wochen zuvor bei der Stutenschau Baden-Württembergs in Weilheim-Teck mit der Schärpe der Landessiegerstute ihre Ehrenrunden.

 

Zoraya ist eine Tochter des Oldenburger Hauptprämiensiegers Zackerey aus der Staatsprämienstute Fräulein Fischer von For Compliment. Man kann sich vorstellen, dass sie in die Hufspuren ihrer Mutter treten wird, schließlich war diese nicht nur einst DSP-Elite-Auktionsfohlen, sondern brillierte später auch unterm Sattel als Baden-Württembergs Landeschampionesse. Die Zuschauer honorierten die Bewegungsqualität der Schwarzbraunen aus der Zucht und im Besitz des Gestüts Greim, Bärnau, mit Szenenapplaus und teilten damit die Einschätzung der beiden Richter. „Sehr langbeinig mit einer absoluten Stärke im Trab“, so der Richterkommentar. „Für uns die unangefochtene Siegerin.“

 

In Noten ausgedrückt bedeutete dies die an diesem Tag über alle Stuten und alle Kriterien hinweg nur ein Mal vergebene 10,0 (Gesamteindruck), die 9,5 für Rasse-/Geschlechtstyp und jeweils eine 9,0 für die Qualität des Körperbaus und den Trab – die Gesamtnote: 8,83.

 

Geschlagen geben musste sich die Championesse der vierjährigen Dressurstuten Aurélie. Die Tochter des DSP- Prämienhengstes Marc Cain, 2016 Vize-Bundeschampion der dreijährigen Hengste, sechsjährig Finalist der Dressurpferde-WM und unter Sabine Rüben längst im internationalen Grand Prix-Sport angekommen, wurde von Peggy Vité im sächsischen Priestewitz aus einer Fürst Grandios-Stute gezogen. Besitzer von Aurélie ist Dominique Vité. Bleibt also alles in der Familie und das in doppelter Hinsicht, denn auch Marc Cain stammt aus der Zucht der

 

Familie Vité. 8,5 war ihre Endnote und die Rechnung war simpel: drei Mal wurde die 9,0 vergeben – für Schritt, Trab und Gesamteindruck – drei Mal die 8,0 – für Rasse-/Geschlechtstyp, Körperbau und Korrektheit. Etwas „moderner“ könne sie sein, so die Juroren, lobten aber die „unheimlichen Reitpferdepoints und die enorme Tragkraft“.

 

Dressur-Queen Zoraya kann übrigens zukünftig ebenso luxuriös reisen wie Tryis: Für die Spring-Championesse 2004 war wie für ihre fürs Viereck prädestinierte Kollegin dank dem DSP und seiner Sponsoren ein bestens ausgestatteter Anhänger der Firma Böckmann ausgelobt. Fazit: Auch die zweite Auflage der DSP-Stutenchampionate auf dem Waldhauser Hof ist zweifellos ebenso gelungen wie die dritte der Hybrid-Fohlenauktion „Derby Future Dreams“ an selber Stelle am Vorabend. Uwe Hannöver brachte es auf den Punkt: „Die Bedingungen, die wir hier vorgefunden haben, waren wirklich sehr gut. Schön, dass Uwe Schwanz das ermöglicht. Und wir haben hier gut herausgebrachte Pferde wirklich sehr guter Qualität gesehen, wobei die jeweiligen Siegerinnen einfach überragend waren.“

 

Wir danken unseren Sponsoren

 

PM

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