Weltklasse in der Soers: Der CHIO Aachen 2023 startet am Freitag

Foto: Die Teilnehmer der Pressekonferenz mit den beiden Maskottchen Karli (r.) und Paddington (l.) vor Mitgliedern der Aachener Stadtreiter. Von links nach rechts: Michael Mronz, Gerrit Nieberg, Birgit Rosenberg, Stefanie Peters, Sibylle Keupen und Sönke Rothenberger - Fotograf: CHIO Aachen/Andreas Steindl

Foto: Die Teilnehmer der Pressekonferenz mit den beiden Maskottchen Karli (r.) und Paddington (l.) vor Mitgliedern der Aachener Stadtreiter. Von links nach rechts: Michael Mronz, Gerrit Nieberg, Birgit Rosenberg, Stefanie Peters, Sibylle Keupen und Sönke Rothenberger - Fotograf: CHIO Aachen/Andreas Steindl

Es war der Gänsehaut-Moment des CHIO Aachen 2022. Kein Wunder, dass der sensationelle Siegesritt von Gerrit Nieberg und seinem Ben im Rolex Grand Prix des vergangenen Jahres zum Auftakt der traditionellen Pressekonferenz vor Beginn des Weltfests des Pferdesports über den Bildschirm flackerte. Ein Moment für die Ewigkeit, aber auch ein Appetizer auf das, was die Welt beim CHIO Aachen 2023 ab dem 23. Juni erwartet: Hochklassiger Sport, große Emotionen und ein spektakuläres Rahmenprogramm. Gemeinsam mit den Organisatoren und Dressurreiter Sönke Rothenberger schaute Gerrit Nieberg am Dienstagmittag auf den CHIO Aachen 2023.

 

„Ich bin gut drauf, Ben ist gut drauf“, verriet Gerrit Nieberg (GER) schmunzelnd. Die Mission ist also klar: „Titelverteidigung“. Im letzten Jahr als krasser Außenseiter am Start, steht der 30-Jährige beim in drei Tage beginnenden CHIO Aachen im Mittelpunkt des Interesses. Auf dem Weg, seinen Namen erneut auf der legendären Siegertafel zu verewigen, trifft der 30-Jährige auf starke Konkurrenz. Allen voran auf McLain Ward werden am finalen Sonntag alle Augen gerichtet sein. Und das hat einen guten, einen historischen Grund: Ward kommt nach seinen Erfolgen beim „CHI Genf“ und beim „The Dutch Masters“ als Titelanwärter des „Rolex Grand Slam of Show Jumping“ nach Aachen. Pünktlich zum 10. Jubiläum dieser prestigeträchtigen Serie, die 2013 in der Aachener Soers ihre Geburtsstunde erlebte, hat der US-Amerikaner als zweiter Reiter überhaupt die Chance, die wohl begehrteste Trophäe des internationalen Pferdesports zu gewinnen. Dafür muss ein Sieg im mit 1,5 Millionen Euro dotierten Rolex Grand Prix her – und bei dessen Ausgang wollen die beiden Schweizer Top-Stars Martin Fuchs und Steve Guerdat ebenso ein Wörtchen mitreden, wie Olympiasieger Ben Maher (GBR), Simon Delestre aus Frankreich und der Deutsche Daniel Deußer.

 

Aber nicht nur im Hauptstadion, auch im nur wenige Meter Luftlinie entfernten Deutsche Bank Stadion wird in der kommenden Woche Sport auf Weltklasse-Niveau geboten. Das freut insbesondere Stefanie Peters. „Es ist ja kein Geheimnis, dass ich Dressur-Fan bin“, schaut die Präsidentin des ausrichtenden Aachen-Laurensberger Rennvereins e.V. (ALRV) voller Vorfreude auf die schönsten zehn Tage des Jahres, in denen sie, wann immer es ihre Zeit erlaubt, bei der Dressur vorbeischauen wird. Hochklassig wie nie ist dort das Teilnehmerfeld, gleich 9 Sportlerinnen und Sportler aus den Top 10 der Weltrangliste werden am Start sein. Angeführt wird der erlesene Kreis von Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl, die erstmals seit 2019 wieder ihre „Queen“ TSF Dalera BB mit in die Soers bringt. In der Zwischenzeit haben die beiden so gut wie alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt – der Eintrag auf der legendären Aachener Siegertafel aber fehlt noch in ihrer Sammlung. Für die Gravur braucht es einen Sieg im Deutsche Bank Preis. Dort hat es die 37-Jährige mit starker, nein, mit bärenstarker Konkurrenz zu tun. Die kommt diesmal neben Landsfrau und Aachen-Rekordsiegerin Isabell Werth insbesondere aus Großbritannien, dem Partnerland des diesjährigen CHIO Aachen. Doppel-Weltmeisterin Charlotte Fry wird ebenso am Start sein wie die dreifache Olympiasiegerin Charlotte Dujardin und die 19-Jährige Annabella Pidgley, die den Vorjahressieger im Deutsche Bank Preis, Vamos Amigos, vorstellen wird.

 

Und noch ein Reiter schielt auf die legendäre Tafel – wenn auch nicht im diesem Jahr. „Natürlich ist das ein Traum, irgendwann meinen Namen dort zu verewigen“, so Sönke Rothenberger (GER), der sich darauf freut, nach 2017 endlich wieder in Aachen dabei zu sein. „Aachen ist immer etwas ganz besonders“, schwärmt der Team-Olympiasieger von 2016, der nach längerer sportlicher Abstinenz mit seinem erst neunjährigen Fendi aktuell einen kometenhaften Aufstieg in die Weltspitze hinlegt. In Aachen werden die frischgebackenen Deutschen Vize-Meister im Grand Prix Special – Stand heute – in der Vier-Sterne-Tour am Start sein. Denn Ingrid Klimke, die sich nach einem Sturz am vergangenen Wochenende einer Schulter-OP unterziehen musste, hat trotz dieses Malheurs den Lambertz-Nationenpreis fest im Blick. „Ob sie tatsächlich starten kann, wird sich im Laufe der Woche entscheiden. Wenn nicht, stehen Sönke und Fendi in den Startlöchern“, so CHIO Aachen-Sportchefin Birgit Rosenberg, die sich über die Qualität der Starterfelder höchst begeistert zeigte. „Das ist wirklich Weltklasse“, so das ALRV-Vorstandsmitglied. Und zwar nicht nur im Springreiten und in der Dressur, auch im Voltigieren, dem Vierspänner-Fahren und der Vielseitigkeit sind die Allerbesten am Start. So gehen der Weltranglisten-Erste Tim Price (NZL), Weltmeisterin Yasmin Ingham (GBR) sowie Deutschlands Titelverteidigerin Sandra Auffarth und der Olympiasieger der Jahre 2012 und 2016, Michael Jung (GER), in den reiterlichen Dreikampf um den SAP-Cup.

 

Und auch von Neuerungen wusste Birgit Rosenberg zu berichten: So wird während des Turniers erstmals die auf das Wohlergehen von Sportpferden ausgerichtete Initiative „CHIO Aachen Scientist Circle“ aktiv, ebenso feiert die „Boehringer Ingelheim Grooms' Lounge“ in diesem Jahr ihre Premiere. Dazu hat sich im Bereich der Digitalisierung etwas getan. In diesem Jahr präsentiert sich die CHIO Aachen-App in einem neuen Look: Schlankes Design. Modern. Userfreundlich. „Einfach der ideale Turnierbegleiter“, so Michael Mronz, Geschäftsführer der Aachener Reitturnier GmbH (ART), der insbesondere die Möglichkeit des Live-Trackings und des Foodprint-Rechners hervorhob. Und auch davon profitiert der CHIO Aachen: Parallel zum Turnier wird in Aachen der Kongress #neuland organisiert, bei dem rund 100 Top-Speaker zu den drängenden Gegenwartsfragen wie Digitalisierung, vernetzter Mobilität und Energie Stellung beziehen. Der zweite Tag des Kongresses steht traditionsgemäß im Zeichen des Sports, der ohne Frage eine der tragenden Säulen in unserer Gesellschaft ist. „Der Sport trägt ein großes soziales Potenzial und befindet sich gleichzeitig in einer weitreichenden ökonomischen Verantwortung“, so Michael Mronz.

 

Doch der CHIO Aachen ist und bleibt vor allem das: Weltklasse-Sport. An zehn Tagen, in fünf Disziplinen, vor 350.000 Zuschauern, in den berühmtesten Pferdesport-Arenen der Welt. Insgesamt werden 440 Reiter aus 30 Nationen in Aachen erwartet, dazu 626 Pferde. Darauf und auf die vielen Gäste aus aller Welt, die das Turnier stets in die alte Kaiserstadt lockt, freut sich auch Aachens erste Bürgerin Sibylle Keupen. „Der CHIO“, so die Oberbürgermeisterin, „hat nicht nur eine lange Tradition, sondern auch eine enorme Anziehungskraft. Das wird auch in diesem Jahr ein ganz großartiges Ereignis.“ Und eben dieses Ereignis startet in exakt drei Tagen, zunächst mit den Voltigierern und den beiden Konzerten „Pferd & Sinfonie“, die ebenso wie die offizielle Eröffnungsfeier am 27. Juni, passend zum Partnerland, vor allem eines werden: Very British!

 

Tickets gibt es an der Hotline (0241-917-1111) oder Online-Ticketshop.

 

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