Vorletzte Etappe des Dressur-Weltcups gewinnt Cathrine Laudrup-Dufour mit Freestyle
Zehn Stationen hat der Weltcup der Dressureiterinnen und -reiter in der Westeuropa-Liga nun absolviert. In Göteborg tanzten die Dänin Cathrine Laudrup-Dufour und die Hannoveranerin Mount St John Freestyle erneut über die magische 90 Prozent-Marke, die beiden deutschen Starterinnen Bianca Nowag-Aulenbrock (Bad Laer) und Dorothee Schneider (Framersheim) belegten die Plätze vier und sechs. Nun steht noch eine Etappe im niederländischen s’Hertogenbosch im Kalender, ehe die qualifizierten Paare beim Weltcup-Finale in Basel (2. bis 6. April) ihre Hallenchampions ermitteln.
Bianca Nowag-Aulenbrock begeisterte einmal mehr mit ihrer feinen Reitweise. Ihre anspruchsvolle Kür mit der 13 Jahre alten Oldenburgerin Florine OLD v. Foundation war reich an Schwierigkeiten, wie zum Beispiel Piaff-Pirouette mit direktem Übergang in die Galopp-Pirouette. Einen kleinen Wechselfehler korrigierte die 30-Jährige auf der Joker-Linie. Was an diesem Paar so sehr begeistert, ist die Harmonie und die Zufriedenheit der Stute, die immer engagiert ans Gebiss herantritt und in ihrer unerschütterlichen Anlehnung ihre Bewegungsstärke hervorragend zur Geltung bringen kann. Die Jury bewertete die Vorstellung mit 80,45 Prozent, dies entspricht einem neuen internationalen persönlichen Bestergebnis der beiden – Riesenfreude auch bei Pferdebesitzerin Elisabeth von Wulffen (23), die nicht nur als Zuschauerin mit nach Göteborg gereist war, sondern in der U25-Tour mit dem westfälischen Totilas-Sohn Tripple A selbst in den Sattel stieg.
Feinste Reitweise – die kann man bekanntlich auch Dorothee Schneider attestieren. Sie setzte ihren 15 Jahre alten, in Baden-Württemberg gezogenen Wallach First Romance v. Fürst Romancier ein. Zu den Mega-Hits von „Rock-Röhre“ Joe Cocker präsentierte sich der Wallach weit besser als im Grand Prix, in dem etliche Schnitzer auf die Note drückten (79,095). Die Königin des Göteborgers Viereck war die Dänin Cathrine Laudrup-Dufour. Mit der britischen Hannoveranerin Mount St John Freestyle, Tochter des westfälischen Vererbers Fidermark, zeigte sie eine extrem anspruchsvollen Gänsehaut-Kür. Jeder Tritt passte zu der Musik, perfekter hätte man sich eine Kür kaum vorstellen können: 91,14 Prozent. Die Plätze zwei und drei belegten die Schwedin Maria von Essen mit dem Oldenburger Jazz-Nachkommen Invoice (82,495) und der Franzose Corentin Pottier mit dem niederländischen Wallach und Totilas-Sohn Gotilas du Feullard (81,470).
Das Ranking der Westeuropa-Liga des Dressur-Weltcups führt nach wie vor Isabell Werth dank ihrer drei Siege in Lyon, Stuttgart und Basel mit 75 Punkten an. Auch die Plätze zwei und drei belegen deutsche Reiterinnen: Bianca Nowag-Aulenbrock folgt mit 61 Punkten, Carina Scholz mit 60. Raphael Netz und Dorothee Schneider reihen sich mit 54 und 53 Punkten ein. Nur drei Teilnehmer aus Deutschland sind für das Finale zugelassen, und so wird es wohl spannend werden, wer noch bei der letzten Etappe in s’Hertogenbosch eine Starterlaubnis bekommt und Punkte für Basel sammeln kann. fn-press / hen