Foto: Bei der Pressekonferenz in Warendorf zog FN-Präsident Martin H. Richenhagen (Mitte) eine positive Bilanz der ersten 100 Tage seiner Amtszeit. Mit auf dem Podium: Moderator Ulrich Stockheim (l.) und Dr. Dennis Peiler. Fotograf: (c) Equitaris/Tanja Becker
Martin H. Richenhagen kündigt strukturelle Verschlankung der Organisation an
Der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Prof. Dr. h.c. Martin H. Richenhagen, zieht nach 100 Tagen im Amt eine erste positive Bilanz. Bei der Pressekonferenz im Rahmen eines Medienempfangs in der Springhalle des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) stellte er den Jahresabschluss 2024 vor und kündigte an, die Organisation strukturell zu verschlanken.
Mit Blick auf die wirtschaftliche Lage der FN zeigte sich Richenhagen optimistisch: „2023 haben wir rund eine Million Euro Verlust gemacht. Das war ein klares Signal: So kann es nicht weitergehen. 2024 konnten wir bereits einen Gewinn von über 140.000 Euro verbuchen – ein erster Schritt in die richtige Richtung.“ Auch für das laufende Jahr sei die Prognose mit über 300.000 Euro gut. „Es sieht so aus, als würden wir das schaffen“, sagte Richenhagen. Das langfristige Ziel sei allerdings klar definiert: „Wir wollen jährlich rund 500.000 Euro Gewinn erwirtschaften und eine Rücklage von drei Millionen Euro aufbauen, um in ein ruhiges Fahrwasser zu kommen. Das wird ein paar Jahre dauern, aber es ist notwendig. Man weiß nie, wann die nächste Krise kommt.“
Richenhagen kündigte außerdem an, die Führungsstruktur der FN deutlich zu straffen. „Wir werden die Zentrale in Warendorf verkleinern. Künftig gibt es nur noch zwei Vorstände – einen Vorstandsvorsitzenden und eine kaufmännische Vorständin. Also zwei statt vier Personen. Darunter soll es vier bis fünf Ressortleiter geben.“ Auch die Ausrichtung der FN soll sich ändern: Der Verband positioniert sich stärker als Dienstleister.
Dr. Dennis Peiler: „2025 an sportliche Erfolge 2024 anknüpfen“
Sportchef Dr. Dennis Peiler definierte das sportliche Ziel des Dachverbandes: „Wir wollen natürlich an die sportlichen Erfolge von 2024 anknüpfen. 2025 ist ein Jahr, das für die olympischen Disziplinen im Zeichen der Europameisterschaften steht und gleichzeitig als Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften 2026 in Aachen dient. Das bedeutet, dass auch neue Paare die Chance bekommen, sich schon einmal bei einem Championat zu beweisen."
Vorbereitung auf Weltmeisterschaften laufen
Die Weltmeisterschaften 2026 sind für deutsche Pferdesportler deswegen von Bedeutung, weil sie sich dort auf direktem Weg für die Olympischen Spiele qualifizieren können. Und auch, weil sie vor heimischem Publikum in der Aachener Soers ausgetragen werden. Birgit Rosenberg, Vorstandsmitglied des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), wusste über die Vorbereitung und die Vorfreude in Aachen auf das Großereignis im kommenden Jahr zu berichten. Neben Verlängerung der Geländetrasse für die Vielseitigkeit, wird in der Soers auch an der Barrierefreiheit gearbeitet, da erstmals die Para-Dressur Bestandteil des Multichampionats sein wird. Darüber hinaus soll die ganze Stadt in das Event einbezogen werden, mit Siegesfeiern auf dem Marktplatz, Konzerten und mehr. „Die Kunst ist es, es so zu machen, dass es kein ‚großes‘ CHIO wird, sondern echte Weltmeisterschaften werden“, sagte Rosenberg.
Erster Saisonhöhepunkt: Weltcup-Finale in Basel
Die Bundestrainer Otto Becker (Springen) und Monica Theodorescu (Dressur) erläuterten die Bedeutung des Weltcup-Finales Anfang April in Basel. Beide Disziplinen sehen darin einen wichtigen Meilenstein in der Vorbereitung auf die Europameisterschaften und die weitere Saison. „Wir freuen uns, dass sich gleich fünf Reiter für das Finale qualifizieren konnten“, sagte Otto Becker. „Das zeigt den Stellenwert, den der Weltcup im Springreiten besitzt, die Nachfrage der deutschen Reiter ist groß.“ fn-press