Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) - Nächster Landtag für rasche Überarbeitung

Kiel. Einen weiteren Erfolg im Kampf für eine für alle Beteiligten gerechte Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) konnte jetzt die Vereinigung Deutscher Tierhalter (VDTH) in Kiel erzielen. Nachdem sich bereits im vergangenen Jahr der Agrarausschuss des Deutschen Bundestages sowie der Niedersächsische Landtag für eine Überarbeitung der seit Ende 2022 geltenden GOT ausgesprochen hatte, stimmte nun auch der Landtag Schleswig-Holsteins dafür, sich in Berlin für eine möglichst asche Evaluierung der GOT einzusetzen.

 

Ganz bemerkenswert dabei: Im schleswig-holsteinischen Landtag stimmten sämtliche dort vertretenen Parteien dafür die GOT rasch zu überarbeiten, da sie vielerorts zu Überforderungen der Tierhalter, der Tierschutzvereine und Tierheime, aber auch der freiberuflichen Tierärzte geführt hat.

 

Der Hintergrund: Deutschlandweit klagen Tierhalter über extrem gestiegene Tierarzt-Kosten wegen der Neufassung der GOT Ende 2022. Anders als angekündigt sind viele Gebühren nicht um 20 bis 25 Prozent gestiegen, sondern seitdem müssen Pferdezüchter, Landwirte oder Hunde- und Katzenfreunde teilweise ein Mehrfaches der zuvor üblichen Preise stemmen.

 

„Viele Tierhalter verstünden die Rechnungen nicht und könnten sie nicht bezahlen“, sagte die FDP-Abgeordnete Anne Riecke, die das Thema auf die Tagesordnung gehoben hatte. Die GOT-Anpassung sei mit Blick auf Fortschritte in der Veterinärmedizin und gestiegene Ansprüche der Tierhalter grundsätzlich richtig und überfällig gewesen. Niemand stelle in Frage, dass Tierärzte angemessen bezahlt werden müssen, so Riecke. Aber die GOT dürfe nicht dazu führen, dass die tierärztliche Versorgung für kleine Höfe und Privatkunden unbezahlbar werde. Rieke mahnte eine Reform „mit Maß und Mitte“ an, um mehr
Transparenz, mehr Fairness und mehr Zukunftssicherheit in der tiermedizinischen Versorgung zu erreichen.

 

„Die GOT weist einige Schwächen auf“, stellte Dirk Kock-Rohwer (Grüne) fest - insbesondere mangelnde Transparenz bei der Abrechnung. „Einige Behandlungen haben sich um ein Vielfaches verteuert“, so Kock-Rohwer. Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) betonte, dass es sein Ziel sei, die Schaffung eines Gleichgewichts zwischen angemessener Vergütung und tragbaren Kosten zu erreichen. Eine GOT-Evaluierung sei „zwingend erforderlich“, so Schwarz und dies werde er dem neuen Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) auch sehr zeitnah antragen. Erleichtert zeigte sich auch die Vorsitzende der VDTH Sabine Reimers-Mortensen: „Es ist gut, dass immer mehr Politiker über alle Parteigrenzen hinweg erkennen, dass die seit Ende 2022 geltende GOT eine ernsthafte Bedrohung für die gesamte Tierhaltung in Deutschland geworden ist, ganz gleich ob es sich um Hobby-, Sport- oder Nutztierhaltung handelt.“

 

PM

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