Italien gewinnt das Halbfinale der europäischen Nationenpreis-Serie
Ein spannendes Auf und Ab in der Rangierung prägte das Halbfinale der Nationenpreis-Serie der Europäischen Reitsport-Föderation (European Equestrian Federation, EEF), das in Budapest ausgetragen wurde. 14 Nationen schickten ihre Teams in die ungarische Hauptstadt. Die deutsche Mannschaft war enttäuschend in den ersten Umlauf gestartet, konnte sich aber im Verlauf der Prüfung enorm steigern: Platz zwei hinter Italien mit nur acht Fehlerpunkten. Damit ist die Qualifikation für das Jahresfinale in der Schweiz locker gelungen. Dritte wurden die die Niederländer (12) vor der Schweiz und Österreich (beide 20).Zwei Halbfinals der EEF-Serie läuten das Ende der Saison 2025 ein, das eine fand vor einer Woche in Deauville (Frankreich) statt, das andere in Budapest (Ungarn), wo die deutsche Mannschaft sich für das Jahresfinale qualifizieren konnte. Jeweils fünf Teams lösen das Ticket fürs Finale, das am ersten September-Wochenende in Avenche (Schweiz) stattfindet. In Budapest hatte Equipechef Ralf Runge mit zwei Reiterinnen und zwei Reitern auf jungen wie erfahrenen Pferden ein gemischtes Quartett ins Nationenpreis-Team berufen. Der Auftakt gelang nicht optimal. Janne Friederike Meyer-Zimmermann hatte als erste Reiterin im ersten Umlauf mit der neunjährigen Zangersheider Stute Tapioca v. Tangelo gleich mit zwei Abwürfen das Konto belastet. Zwar blieb Marie Ligges, mit 26 Jahren die Jüngste in der Mannschaft, im Sattel ihrer Schimmelstute Ballerina NRW, westfälische Tochter des Balous Diamond, fehlerfrei, aber der dritte Reiter sorgte für reichlich Strafpunkte: Alexander Schill und der Zangersheider Schimmel Exclusive v. Emerald ließen an gleich drei Hindernissen die Stangen purzeln. So wuchs die Sorge, dass Deutschland möglicherweise das Finale der Serie verpassen würde. Diese Sorge war allerdings unbegründet, denn der letzte Reiter des ersten Umlaufs, Michael Viehweg, und der österreichische Contendro I-Sohn Contario steuerten eine weitere Nullrunde bei, so dass die Equipe nach Runde eins mit acht Fehlerpunkten an Position fünf rangierte.Im zweiten Umlauf gaben die Deutschen alles: Drei Nullrunden von Janne Friederike Meyer-Zimmermann, Marie Ligges und Michael Viehweg, beide Doppel-Null, ließen das Team auf Platz zwei vorrücken. Allein an den Italienern kam niemand vorbei, sie beendeten den Nationenpreis souverän mit nur vier Fehlerpunkten. Ralf Runge, seit Jahreanfang Co-Trainer von Bundestrainer Otto Becker, wird diesen Nationenpreis sicher als Achterbahnfahrt empfunden haben. „Die erste Runde verlief zunächst wirklich unglücklich, aber dann haben alle enorm gekämpft. In der zweiten Runde hat sich dann auch Alexander (Schill) stark gezeigt. Mit zweimal Doppelnull von Marie Ligges und Michael Viehweg haben wir sehr gut abgeliefert, das schaffen wir in Nationenpreisen auch nicht so oft.“ Leicht hatte es der italienische Parcourschef Elio Travagliati den Reiterinnen und Reitern nicht gemacht. Runge erläutert: „Der Parcours war mit vielen leichten Hindernissen gestaltet, dazu mit schwierigen Farbkombinationen und technischen Anforderungen. Aber er hat gut gebaut, die Fehler waren gleichmäßig verteilt.“ fn-press / hen