Foto: Der Trakehner Siegerhengst Havertz v. Blanc Pain aus der Zucht von Michaela Böhn, Harsefeld, überzeugte bei jedem Auftritt bei der dreitägigen Körung - Fotograf: Stefan Lafrentz
(Neumünster) Der Trakehner Siegerhengst ist ermittelt: Ein Charmeur der Sonderklasse eroberte die Holstenhallen im Sturm: Havertz v. Blanc Pain durfte am Ende der dreitägigen Trakehner Hengstkörung in Neumünster die schwarzrotgoldene Schärpe des Siegers tragen.
Der besonderen Qualität des Körjahrgangs trug die Körkommission am heutigen Nachmittag mit der Auswahl von sieben Prämienhengsten Rechnung, allesamt moderne, sportbetonte Vertreter ihrer Rasse, die im dreitägigen Körprozedere mit Leistungsbereitschaft, Bewegungsmechanik und besten Manieren auf ganzer Linie überzeugten. Havertz, der Primus inter pares, brillierte bei jedem Auftritt und erhielt schon bei der Pflastermusterung am Donnerstag den Applaus der Zuschauer. Auch beim Freispringen zeigte er sich geschickt, elastisch und ausbalanciert und beim abschließenden Freilaufen gaben nicht nur die herausragenden Grundgangarten, sondern auch das stets motivierte und zugewandte Interieur des Hengstes den Ausschlag. Der Sieger stand nicht das erste Mal im Rampenlicht: Er war bereits als Auktionsfohlen bei der Trakehner Bundesturnier Fohlenauktion mit Präsenz und Bewegungsmechanik aufgefallen und erzielte einen der Spitzenpreise. Entdeckt und ersteigert hatte ihn Nicole Derlin, die in Travenbrück bei Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein, eine hochkarätige Trakehner Zucht betreibt. Sie hatte den Vater des Siegers, den vielfach in schweren Dressurprüfungen erfolgreichen Hengst Blanc Pain, schon einige Zeit im Visier und die Qualität seiner Kinder, insbesondere des Hengstfohlens Havertz früh erkannt. Das trifft auch für die Züchterin des Siegers zu, Michaela Böhn aus Harsefeld (Niedersachsen). Seit vielen Jahren betreibt die Familie eine erfolgreiche Trakehner Zucht, stellte bereits zahlreiche Auktionsfohlen und im Vorjahr die Jahressiegerstute. Havertz, so erinnert sie sich, war von Anfang an etwas Besonderes. Der Youngster wuchs in einem Aufzuchtbetrieb in Dithmarschen auf, entwickelte sich wunschgemäß und wurde dann in den erfahrenen Händen von Anna Wolff auf die Körung vorbereitet.
15Hengste erhielten am heutigen Tag das positive Körurteil, wobei der Siegerhengst 2020, Rheinglanz v. Helium als Vater besonders hervorstach. Er stellte in seinem Premierenjahrgang drei Söhne zur Körung, die allesamt gekört sowie zwei von ihnen prämiert wurden. Bester Halbluthengst und bester Springhengst wurde ein Sohn des Asagao xx, der ebenfalls prämiert wurde. Das Prämienlot komplettierte je ein Sohn der Hengste Integer und Saint Cyr.
Den Abschluss des Trakehner Hengstmarktes bildet traditionell die Auktion der gekörten und nicht gekörten Hengste. Am morgigen 1. Dezember findet in den Holstenhallen eine Premiere statt: Der Familien-Pferdetag bietet ein buntes Programm für Groß und Klein nach dem Motto „Pferde und Reitsport zum Anfassen“.
Informationen unter: www.trakehner-verband.de
PM
