14 der 51 internationalen Paare hatten sich für das Stechen im Finale der Mittleren Tour, im Preis der Fürstenberg Brauerei, qualifiziert. Reiter aus sechs Nationen gehörten zum Feld der Stechteilnehmer, aber keiner hatte eine Chance, den Mann zu schlagen, dem aktuell fast alles zu gelingen scheint: Richard Vogel.
Als fünfter Reiter trat Richard Vogel im Stechen an und sauste scheinbar mühelos über den
internationalen Drei-Sterne-Parcours mit Hindernissen bis zu 1,45-Meter: 0 Fehler, 39,91 Sekunden – der Sieg für Richard Vogel und den zehnjährigen Cydello. Agathe Vacher aus der Schweiz folgte auf dem zweiten Platz. Vacher saß im Sattel des neunjährigen Coltair’s Rubin, blieb ebenfalls fehlerfrei, war aber gut eine halbe Sekunde langsamer als das Siegerpaar. Platz drei ging an Annelies Vorsselmans aus Belgien mit dem 14-jährigen Acuero.
Vogel hat seinen Cydello sehr bewusst am Donaueschingen-Wochenende nicht in der Großen Tour eingesetzt. „Ich habe zwei 1,40-Meter-Springen mit sehr ruhigen Runden geritten, das hatte sich super angefühlt und heute im Finale hat er wieder super mitgemacht.“ Der Cascadello-Sohn sei ein grundschnelles Pferd, der es liebe, die Sprünge aus einem höheren Grundtempo zu bewältigen. „So kam uns das Stechen heute entgegen. Ich wollte nichts mit ihm erzwingen, sondern das Stechen so flüssig und rhythmisch wie möglich absolvieren.“ Umso glücklicher sei er, dass es zum Sieg gereicht habe.
Seit einem Jahr steht Cydello im Stall von Richard Vogel, seither gehe es nur bergauf mit ihm. „Er war auch schon bei Fünf-Sterne-Turnieren am Start und hat 1,50 Meter und 1,55 Meter-Springen gewonnen. Cydello gibt immer alles – nicht nur mit seinem Vermögen, sondern auch mit seinem Herz und Kämpfergeist.“ Gerade deswegen sei es wichtig, dass er in Donaueschingen mal etwas kleinere Springen gegangen sei. „Ich finde es wichtig für die Pferde, dass sie nicht immer am Limit gehen, sondern auch im Parcours mal ‚etwas durchatmen‘ können. Und wenn das aus dieser Lockerheit dann so funktioniert wie heute, ist es umso schöner.“
Für den gebürtigen Baden-Württemberger war es Sieg Nummer drei beim Internationalen S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturniers Donaueschingen. Von Kindesbeinen an ist er schon mit seinen Großeltern zum Zugucken gekommen und hat davon geträumt, einmal hier reiten zu dürfen. „Ich war schon unheimlich motiviert, dass das Turnier stattfindet und ich herfahren durfte. Ich bin zwar generell sowieso ein motivierter Typ, aber hier noch mal extra und mit drei Siegen noch ein Schippchen mehr.“ Er sei sich sicher, dass diese Extra-Motivation für den Großen Preis am Sonntag nicht abflachen werde. „So schnell sind wir nicht satt“, lächelt Donaueschingens Triple-Sieger und freut sich auf den Turnier-Sonntag..
Der Gelände-Marathon
Bei den Fahrsportlern stand heute die Gelände-Marathonfahrt auf dem Programm – sowohl für die Vierspänner Ponys, als auch für die Zweispänner Großpferde. Am besten hat Zweispänner-Fahrer Dennis Schneiders das Gelände an der Brigach absolviert.
Mit insgesamt 76,72 Strafpunkte setzte er sich in der Gelände-Wertung an die Spitze der 28 Gespanne. „Die Strecke war schon sehr anspruchsvoll“, resümierte Schneiders. Durch die Wetterbedingungen ist es ziemlich tief geworden vom Geläuf her, aber Gott sei Dank war der Boden in den Hindernissen fair für die Pferde.“ Schneiders kennt die Fahrsport-Wettbewerbe in Donaueschingen, dennoch war 2024 eine Premiere für ihn. „Ich war schon ganz oft als Beifahrer hier, aber da ich Zweispänner-Fahrer und die das erste Mal wieder hier zum Programm gehören, bin ist das mein erstes Mal als Fahrer hier. “ Mit dem Top-Ergebnis von Schneiders und außerdem Platz drei im Geländefahren durch Carola Slater-Diener hat sich das deutsche Team in der Nationenpreis-Wertung sehr nahe an die führende Equipe aus Frankreich herangearbeitet. Mit 254,40 Strafpunkten liegt Frankreich auch nach der zweiten Teildisziplin an der Spitze des Nationenpreis-Rankings, die deutschen Zweispänner-Fahrer aber folgen mit 262,63 Strafpunkten auf dem zweiten Rang. „Ich hoffe, wie heute abliefern zu können, das wäre natürlich schön“, gibt Schneiders einen Ausblick auf das Kegelfahren am Sonntag, die abschließende Disziplin der Nationenpreiswertung. „Das Kegelfahren ist aber sehr abhängig von der Tagesform – ein Bällchen fällt schnell mal runter.“
Führung der deutschen Ponygespanne
Die deutschen Pony-Vierspänner konnten die Führung in der Nationenpreis-Wertung durch die Plätze vier und fünf nach der Geländefahrt übernehmen. Steffen Brauchle lieferte mit seinem Gespann das beste deutsche Ergebnis auf Platz vier, Niels Kneifel folgte auf Platz fünf.
„Der Marathon war für mich auf jeden Fall ein bisschen ausbaufähig“, resümierte Brauchle nach seiner Fahrt. „Ich habe vorne links eine junge Stute, die das erste Mal so einen Marathon gegangen ist, dadurch waren manche Situationen nicht wie gewohnt und man musste immer mal wieder ein bisschen nachhelfen. Das muss sich alles erst noch ein bisschen einspielen, aber mit den Ponys war ich sehr zufrieden und auch mit dem Team. Sie haben alle super Leistungen gebracht.“ Das Ziel für das abschließende Kegelfahren ist aus Brauchles Sicht eindeutig: „Alle Deutschen werden auf jeden Fall morgen null fahren und somit die Mannschaftswertung für uns entscheiden.“
Die beste Geländefahrt in Donaueschingen hat die als Favoritin gehandelte und aktuelle Weltmeisterin Marijke Hammink aus den Niederlanden abgeliefert.
„Es ist immer ein hoher Anspruch hier in Donaueschingen“, betonte Brauchle resümierend, „aber es ist immer ein schönes Turnier und wir freuen uns jedes Mal, wenn wir hier fahren dürfen.“
Ergebnisse CHI-Donaueschingen:
Samstag, 14. September:
SPRINGPLATZ:
04 Preis der Fürstenberg Brauerei CSI3*: Springprüfung mit Stechen
1.Richard Vogel (GER) Cydello 0 penalties 39.91 sec alle im Stechen
2.Agathe Vacher (SUI) Coltair's Rubin 0 penalties 40.43 sec
3.Annelies Vorsselmans (BEL) Acuero 0 penalties 40.72 sec
FAHRPLATZ:
49 CAI4*-H2: Gelände- / Marathonfahrt für Pferde-2-Spänner
Ergebnisse
43 CAI4*-P4: Gelände- / Marathonfahrt für Pony-4-Spänner
Ergebnisse
TV und Live-Stream:
SWR Live-TV: Sonntag, 15.09.2024, 15.50-17.30 Uhr:
SWR Sport: Großer Preis - S.D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnispreis präsentiert von CPA Lichtkonzept
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Clip my Horse Live-Stream: streamt alle Prüfungen
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Tickets gibt es an den Tageskassen.
PM