DM Balve: Fünfter DM-Titel für Heidemarie Dresing in der Para-Dressur

Silber für Melanie Wienand, Bronze für Steffen Zeibig

Heidemarie Dresing hat mir ihrem Nachwuchspferd Poesie die Deutschen Meisterschaften der Para-Dressur (Grade I-III) gewonnen. Das ist ihr fünfter DM-Titel in Folge. Silber ging an Melanie Wienand mit Lemony's Loverboy, Bronze an Steffen Zeibig mit Patamon.  Die Wertung für die Deutsche Meisterschaft führte über drei internationale Prüfungen: die Para Grand Prix A und B sowie die Kür. Am Ende gewann Heidemarie Dresing (Rheda-Wiedenbrück) nach ihren Siegen an den Vortagen auch die Kür am Sonntagvormittag. Mit einem Gesamtergebnis von 235,083 Punkten setzte sich die Titelverteidigerin und Doppeleuropameisterin von Riesenbeck, an die Spitze des Feldes. Allerdings nicht mit ihrem Erfolgspferd der EM und der Paralympics Horse24Dooloop, sondern mit Nachwuchspferd Poesie, einer zehnjährigen dunkelbraunen Oldenburger-Stute von Fürstenball OLD. Knapper wurde es bei den Plätzen um Silber und Bronze. In der Kür ging der zweite Platz an Steffen Zeibig (Arnsdorf) und Patamon und Platz drei an Melanie Wienand (Osnabrück) mit Lemony's Loverboy. In der Meisterschaftswertung hieß es dann Silber für Wienand (214,266) und Bronze für Zeibig (213,344). Erst Hitze, dann RegenNach der Hitze am Vortag mit der die Para-Reiter der Grades IV und V zu kämpfen hatten, mussten die Teilnehmer der Grades I, II und III am Sonntagvormittag bei strömenden Regen ins Dressurviereck einreiten. Das machte dann auch Melanie Wienand etwas zu schaffen. „Mir sind die Zügel immer etwas weggerutscht, weil alles einfach so nass war“, erzählte sie nach ihrem Ritt. Die Osnabrückerin hat ihren Lemony's Loverboy als Fohlen gekauft und selbst ausgebildet. „Wir sind schon wie ein altes Ehepaar und hatten letztes Jahr auch eine kleine Ehekrise, jetzt haben wir eine neue Trainerin und sind wieder auf Spur“, freute sich die ehemalige Auktionsreiterin. Auch Steffen Zeibig und sein zwölfjähriger Trakehner Patamon haben eine besondere Beziehung. „Er ist eigentlich das Pferd meiner Frau und kein typisches Para-Pferd. Wir haben einige Zeit gebraucht, bis wir so richtig zueinander gefunden haben“, erzählte Zeibig, der schon seit den ersten Deutschen Meisterschaften im Jahr 2001 jedes Jahr bei der DM am Start war, mehrfach bei den Paralympics erfolgreich dabei war und auch im vergangenen Jahr mit Patamon Bronze gewonnen hatte.Die neue und alte Deutsche Meisterin Heidemarie Dresing freute sich über die tollen Auftritte ihrer zehnjährigen Oldenburger-Stute Poesie von Fürstenball. „Püppi, wie sie bei uns genannt wird, ist ein ganz tolles Pferd, mit sehr viel Qualität und schwingt schön und nimmt mich dabei immer gut mit. Ihr Nervenkostüm ist etwas dünner, aber da haben wir gut dran gearbeitet“, freute sich Heidemarie Dresing über drei tolle Auftritte im Viereck. Den größten Jubel und Freudentränen nach der Vorstellung im Viereck sah man aber bei der Viertplatzierten der Kür und der Meisterschafswertung. Gianna Regenbrecht (Münster) zeigte eine Vorstellung mit gelungenen Trabverstärkungen und vielen Höhepunkten mit dem 20-jährigen Nicolai, der ihr erst kurz vor der DM von ihrer Freundin Anna Stahnke zur Verfügung gestellt worden war, da ihr Para-Pferd nicht fit war. „Das ist der Wahnsinn, ich kann das gar nicht glauben, Anna hatte gesagt, nimm doch Nico, der sie zwar schon fast in Rente aber noch voll gut drauf“, freute sich eine völlig fassungslose Gianna Regenbrecht. „Balve ist ein ganz besonderes Turnier“Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr werden zum zweiten Mal auch auf nationaler Ebene die Deutschen Meisterschaften Dressur und Para-Dressur parallel bei einer Veranstaltung ausgetragen. Wie schon in den beiden Vorjahren gab es am Ende zwei neue Meister geben: einen in den Grades I, II und III mit den stärker gehandicapten Teilnehmern und einen in den Grades IV und V. Am Vortag war schon die Entscheidung in den Grades V und IV gefallen: Isabell Nowak gewann mit dem 14-jährigen Oldenburger-Wallach Siracusa OLD Gold vor Regine Mispelkamp mit ihrem Nachwuchspferd Pramwaldhof's Bayala und Noah Kuhlmann mit Staatslegende, der Bronze mit nach Hause nehmen durften. Einigkeit herrschten bei allen Para-Reiterinnen und Reitern, dass die DM in Balve ein ganz besonderes Turnier ist. „Es ist alles barrierefrei hier, ich kann ganz normal laufen und der Stall ist ganz nah und alle hier sind super hilfsbereit und stehen mit Rat und Tat zur Seite“, sagte Para-Reiterin Wiebke Imme Ortmann, die zum ersten Mal in Balve am Start war. „Wir sind so herzlich hier aufgenommen worden, es macht so viel Spaß hier zusammen mit den Regelsportlern zu reiten“, sagte auch Steffen Zeibig. Positives Fazit der BundestrainerinDie Bundestrainerin Silke Fütter-Sommer zog ebenfalls eine positive Bilanz am Ende der Deutschen Meisterschaften: „Ich bin sehr zufrieden, das hat mir hier nochmal einen guten Überblick gegeben, wir haben einige routinierte Paare gesehen, aber auch einige neue Konstellationen und Nachwuchspferde, das war eine tolle Mischung.“ Für die Para-Reiter war das schon die letzte Station auf dem Sichtungsweg für die Europameisterschaften vom 4. bis 7. September in Ermelo in den Niederlanden. „Wir haben jetzt noch zwei Lehrgänge in Warendorf, dann gibt es vielleicht noch ein paar Hausaufgaben für die Reiter und dann folgt noch ein Abschlusslehrgang vor der EM“, so erklärte die Bundestrainerin den weiteren Weg bis zu den Europameisterschaften. fn-press/evb

 

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