Rheinische Post: FN zieht Konsequenzen aus Fall Krajewski

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) zieht Lehren aus dem Fall der Vielseitigkeitsreiterin Julia Krajewski, deren Pferd im August 2017 bei der Europameisterschaft in Polen positiv auf einen verbotenen Wirkstoff getestet wurde. Da der Verursacher der unerlaubten Medikation bis heute unbekannt ist, will die FN dem Thema Stallsicherheit künftig größeres Gewicht beimessen. "Es gibt eine Arbeitsgruppe im Verband, in der genau dieses Thema intensiv bearbeitet wird. Es geht darum, uns Reiter zu sensibilisieren. Bei der EM in Strzegom war es so, dass vor dem Stall ein Steward stand, der aufpasste, aber wenn man hintenrum ging, war der Zaun einfach offen. Das ist ja in Sachen Stallsicherheit verordnete Hilflosigkeit. Ich bin bis heute nicht zu dem Schluss gekommen, es war jemand. Ich bin aber auch nicht der Meinung, dass es keiner war. Das ist einfach eine der Möglichkeiten, wie es passiert sein kann. Aber ich habe natürlich keine Beweise", sagte Krajewski der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Krajewski selbst hat auch Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen: "Ich habe jetzt Kameras auf Turnieren dabei, die ich in der Box platziere. Bei mir im Stall werden auch welche installiert. Das hätte ich mir vor einem Jahr auch nicht träumen lassen, aber nun ist es so." Infolge des positiven Testergebnisses wurde der deutschen Mannschaft die Silbermedaille der EM aberkannt, zudem schloss die FN die 29-Jährige bis zum 30. Juni 2018 aus dem Olympiakader aus. "Ich persönlich empfinde die Strafe in meinem Fall natürlich als ungerecht. Aber dass unsere Regeln den Reiter als verantwortliche Person ausweisen, hat ja schon seine Richtigkeit. Wenn ich als Reiter alle Schuld von mir weisen könnte, wäre das keine gute Lösung, denn das käme den schwarzen Schafen ja entgegen."

 

PM

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