Lanaken: Erfolg für Hengste aus deutscher Zucht

WM-Doppelerfolg für niederländische Pferde und irische Reiter

Es gab schon erfolgreichere Auftritte für die deutsche Pferdezucht als beim 30-jährigen Jubiläum der Weltmeisterschaften der jungen Springpferde in Zangersheide. Anders als in den Vorjahren war weder deutschen Pferden noch Reitern eine Medaille in einer der drei Altersklassen vergönnt. Im renommierten Wettbewerb „Sires of the World“ triumphierten jedoch Hengste aus deutscher Zucht und machten gleich die ersten vier Plätze unter sich aus.

 

Von den insgesamt 47 teilnehmenden, gekörten und leistungsgeprüften Hengsten im Springen „Sires of the World“ – davon 19 aus deutscher Zucht – kam der neunjährige, in den Niederlanden stationierte Westfale For Chacco TN fehlerfrei und in der schnellsten Zeit von nur 46,13 Sekunden ins Ziel des Stechens um den Sieg. Gezogen wurde der in den Niederlanden stationierte For Pleasure – Chacco-Blue-Nachkomme von Wilhelm Schwenker, im Sattel saß die Niederländerin Marriet Smit-Hoekstra. Nur einen Wimpernschlag länger als der Sieger – 46,19 Sekunden – benötigte Chaloubino PS OLD, ein achtjähriges Oldenburger Springpferd von Chacoon Blue – Centadel. Der zweimalige Vize-Bundeschampion aus der Zucht und im Besitz des Gestüts Lewitz und sein Reiter Patrick Stühlmeyer belegten damit Platz zwei. Ein weiterer Westfale, Untouched LB (v. United Touch S – Cornet Obolensky) aus der Zucht der von Lena Bieler und Thomas Verhufen und im Besitz von Lena Bieler und dem Gestüt Zangersheide, sicherte sich den Bronzerang. Mit Christian Ahlmann im Sattel blieb auch er im Stechen fehlerfrei. Komplettiert wurde das deutsche Spitzenquartett durch den Holsteiner Hengst United Way (v. Uriko – Concerto II), der vom Holsteiner Verband als Züchter und Besitzer an den Start nach Zangersheide entsandt wurde. Geritten wurde United Way von Lucas Wenz.

 

WM Fünfjährige PferdeKeine Medaille, aber zwei Plätze in den Top Ten gab es für die deutsche Pferdezucht in der Kategorie Fünfjährige Pferde. Von den ursprünglich 226 Teilnehmern in der ersten Qualifikation erreichten 49 dank zweier fehlerfreier Qualifikationsspringen das Finale. Dort ging es für sie erstmals „gegen die Uhr“, wobei 18 Pferde erneut ohne Abwurf blieben und ins Stechen einzogen. Als bestes deutsches Pferd in der Kategorie Fünfjährige Springpferde beendete die in Sachsen-Anhalt gezogene DSP-Stute Ollalla‘ (v. Orplid – Lesotho) das Stechen auf Platz sechs. Mit dem Italiener Guiseppe Felici im Sattel, kam sie in nur 41,02 Sekunden erneut fehlerlos ins Ziel. Ebenfalls in den Top Ten landete die Oldenburger Springstute Diora PS (v. Diaron – Berlin) aus der Zucht des Gestüts Lewitz. Geritten wurde die Schimmelstute vom Briten Alexander McLean. Als bestes deutsches Paar beendeten Stefan Rödl und der Holsteiner Hengst Uruguay (v. United Way – Connor) aus der Zucht von Christina Bueller die WM auf Platz 17. Auch sie kamen ins Stechen, mussten dort jedoch neben zwei Abwürfen auch einen Zeitstrafpunkt in Kauf nehmen.

 

Die mit Abstand schnellste Nullrunde in nur 38,23 Sekunden gelang dem KWPN-Wallach HHS Private Ryan, vorgestellt von Michael Pender aus Irland, der sich damit den Titel sicherte. Vizeweltmeisterin wurde die Zangersheider Stute Olympic van’t Roosakker VK Z, geritten von Doron Kuipers (NED). Ein irisches Paar – Jason Folay und die ISH-Stute Tysons Lady Lux – komplettierte das Podium mit dem Bronzerang (0/40,33).

 

WM Sechs- und siebenjährige PferdeAuch bei den älteren Pferden mussten die deutschen Zuchtverbände in diesem Jahr anderen den Vortritt lassen. Bei den Sechsjährigen konnten sich vier Pferde aus deutscher Zucht fürs Finale empfehlen. Drei von ihnen reihten sich nacheinander im Mittelfeld ein, beginnend mit dem Holsteiner Wallach Nightwish (v. Nixon van’t Meulenhof – Uriko) und seinem niederländischen Reiter Arne van Heel. Direkt dahinter schlossen sich der Brite Alexander McLean mit der Messenger-Tochter Miss Contoulonia PS (MV: Conthargos) aus der Zucht des Gestüts Lewitz sowie Harm Lahde mit dem Holsteiner Hengst Don de Amor (v. Don Diarado – Casall) aus der Zucht und im Besitz des Elmgestüts Drei Eichen als bestes deutsches Paar an.

 

Der WM-Titel ging an den einzigen fehlerfreien Ritt im Stechen, vorgelegt von der KWPN-Stute Ortane (v. Balou du Rouet Z). Gezogen wurde Ortane in den Niederlanden von D. van de Linden und C. van der Heijden aus der Holsteiner Stute Polly II von Quinar, im Sattel saß Max van de Poll. Platz zwei belegten der irische Wallach PB Othello (v. Ganesh Hero Z – Tygo) und seine irische Reiterin Niahm McEvoy, den dritten Platz sicherte sich der Belgier Thibeau Spits im Sattel des belgischen Warmbluts Touch of Joy Dwerse Hagen (v. Nixon van’t Meulenhof – Casall). Beide hatten jeweils einen Abwurf; das irische Paar war jedoch eine Zehntelsekunde schneller.

 

Bei den Siebenjährigen, die mit ursprünglich 195 Pferden das kleinste Starterfeld stellten, gelang nur einem deutschen Pferd der Einzug ins Finale. Der zweimalige Derby-Sieger Marvin Jüngel präsentierte das Oldenburger Springpferd Diatasio (v. Diaron – Centadel) aus der Zucht des Gestüts Lewitz, verpasste allerdings mit zwei Abwürfen den Einzug ins Stechen. Hier bescherte Augustus Z (v. Aganix du Seigneur – Vigo d’Arsouilles) dem gastgebenden Gestüt Zangersheide einen Heimsieg und sein erst 19-jähriger Reiter Eoin Brennan den Iren einen zweiten Titel bei diesen WM. In Belgien blieb auch der Silberrang, er ging an den BWP-Wallach Speedy van Klapscheut (v. Chaiton F Z) und Niels van Rossem. Dritter wurde der letzte Starter im Springen, der Selle Francais-Wallach ICI et la Courcelle (v. Cocktail des Talma), geritten von Thibault Thevenon aus Frankreich. Insgesamt bewältigten vier Pferde im Stechen fehlerfrei, zu ihnen zählte auch ein weiteres Aganix du Seigneur-Sohn, Aggie van de Start Z, der ebenfalls unter irischer Flagge in Lanaken antrat.

 

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