Verden (fn-press). Bei den Qualifikationen der fünf- und sechsjährigen Dressurpferde setzte sich die dänische Zucht an die Spitze. Im Klassement der Sechsjährigen schickt sich Vorjahressieger Sezuan mit Dorothee Schneider an, seinen Weltmeister-Titel zu verteidigen, bei den ein Jahr jüngeren Pferden erhielt die dänische Stute Fiontini mit dem spanischen Reiter Severo Jesus Jurado Lopez die höchste Punktzahl.
Brütende Hitze bei der Qualifikationsprüfung der fünfjährigen Dressurpferde, Dauerregen bis Wolkenbruch bei den Sechsjährigen - für die jungen Viereckstars begannen die Weltmeisterschaften auf dem Rennbahngelände in Verden mit Extremen. Unbeeindruckt von den äußeren Bedingungen präsentierte sich Sezuan. Der Weltmeister von 2014, dessen sensationeller Bergaufgalopp schon im vergangenen Jahr die Dressurfans begeistert hatte, wusste sich wieder bestens in Szene zu setzen. Seine Ausbilderin Dorothee Schneider brachte die Bewegungsqualität des Zack-Don Schufro-Sohns im Besitz des saarländischen Gestüts Peterhof in allen Gangarten bestens zur Geltung. Mit einer Wertnotensumme von 9,52 rangierte er mit Weile vor der zweitplatzierten Hannoveranerin Danza v. Dimaggio-Rubin-Royal, die Julia-Katharina von Platen vorstellte (8,98). Von Starkregen gehandicapt wurde der Vorjahres-Bundeschampion Belantis DSP mit Beatrice Buchwald im Sattel. Der elegante Schimmel v. Bennetton Dream-Expose, der dem Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse gemeinsam mit Madeleine Winter-Schulze gehört, musste mit ,,nur" 8,9 vorliebnehmen.
Auch in der Alterklasse der fünfjährigen Pferde freute sich der dänische Zuchtverband über einen Sieg. Die Qualifikation gewann Fiontini, eine noble braune Stute v. Fassbinder-Romanov Blue Hors. Ihr spektakulärer Trab war der Richtergruppe sogar die 10,0 wert - das Maximum (gesamt: 9,48). Die Stute wurde von dem Spanier Severo Jesus Jurado Lopez, der in Dänemark bei Andreas Helgstrand als Bereiter arbeitet, geritten. Es ist kein Fehler in den Verdener Ergebnislisten, sondern Fiontini existiert quasi doppelt - einmal als Fiontina. Die Vollschwester der Siegerin platzierte sich mit Chef Helgstrand an achter Stelle (8,86). Möglich ist dieses ,,doppelte Lottchen" dank des Embryotransfers. Die Züchter Hanne Lund und Henrik Hansen haben die Mutter mit alternativer Fortpflanzungsmethode gleich mehrfach genutzt. So können zwei Vollschwestern um die Goldmedaille kämpfen - Premiere nicht nur in Verden, sondern im gesamten Reitsport.
Bestes deutsches Pferd bei den Fünfjährigen war der Hannoveraner Quantensprung v. Quando Quando-Donnerhall, mit dem Vera Nass vom Klosterhof Medingen das viertbeste Ergebnis erreichte, immerhin auch über ,,9" (9,18). Das Finale der fünfjährigen Pferde beginnt am Samstag um 15 Uhr, die Sechsjährigen sind am Sonntag ab 11 Uhr an der Reihe. Die Prüfungen werden von Clipmyhorse.tv übertragen. hen
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